Ausstellungsdatum
1295 März 27
Ausstellungsort
Bemerkungen:
Herman von Hipleinstorf [Hippersdorf b. Absdorf, NÖ] und seine Ehefrau Agnes beurkun\den, daß sie aus freiem Willen und unter Zustimmung ihrer Verwandten an Perhtolt von Hittendorf ein halbes Lehen aus ihrem dort zu Hittendorf [Hüttendorf b. Mistelbach, NÖ] gelegenen rechtmäßigen Eigentum für sechs Pfund Wiener Pfennige verkauft haben. Von diesem halben Lehen erhielten die Aussteller als die bisherigen Eigentümer einen Jahreszins von 80 Pfennigen. Da der Käufer Perhtolt von Hittendorf rᷝdes aigens havſgenoz niht iſt</i> [d.h. mangels standesmäßiger Ebenbürtigkeit nicht Eigentümer dieses halben Lehens sein kann], übertragen die Aussteller das Eigentumsrecht daran, so wie es von ihren Vorfahren her auf sie überkommen ist, dem Heiliggeistspital vor der Stadt Wien (rᷝhaus zv dem Hailigen Geiste vor der stat ze Wienne</i>), als Stiftung für ihr eigenes und ihrer Vorfahren Seelenheil. Perhtolt von Hittendorf, der Käufer, wird das halbe Lehen also künftig von dem Heiliggeistspital als Lehen innehaben, wofür er oder wer immer das halbe Lehen künftig rᷝbeſitzet</i>, jährlich zu Michaelis [29. September] 30 Pfennige Jahreszins an das Heiliggeistspital zu entrichten hat. Herman von Hipleinstorf und seine Frau Agnes geloben dem Heiliggeistspital, das Eigentumsrecht an dem halben Lehen gegenüber jedem etwaigen Anspruch nach Recht und Gepflogenheit zu verbürgen. Empfänger der Urkunde ist das Heiliggeistspital in Wien. Der Verkauf geschah vor dem Hubmeister Herrn Chunrat dem Harmarchter, der neben dem Aussteller siegelt und in dessen Haus die Beurkundung vollzogen wurde. --
Literatur
Lechner, Jb. Wien 15/16 (1959/60), S. 54. Walther Scheichl, Das Heiligeistspital vor dem Kärtnertor Wiens, Univ. Diss., Wien 1959.
Edition
https://tcdh01.uni-trier.de/cgi-bin/iCorpus/CorpusIndex.tcl?hea=tf&for=qfcoraltdu&cnt=qfcoraltdu&xid=CW50722