vͦlrich von Nidelingen; Friderich der apt von Bebenhûſen; vnſirs Cloͮſtirs Samenunge - 1295 September 19.

Zugangsnummer

2239

Urkunden im Archiv:

Austellungsort:

Ort

Urkundenausteller

Urkundenempfänger

Ausstellungsdatum
1295 September 19.
Ausstellungsort
Kloster Irsee
Mitsiegler
vͦlriches von Nidelingen
aptes von Bebenhúſen
burgermaîſter / Dîe Schúlthaîſſe / vn̄ der rat von Ezzelingen
Herzoge Herman von Tekke
Herzogen Hermannes von Tekke
Rútelingen
Samenunge
zwaîger Stêtte von Ezzelinḡ vn̄ von Rútelingen
Weitere Personen
vͦlrich, Haînrich mine ſúne, Herre Hainrich von Randegge, Herre Trúhelîep von Halle, Herre wezzil von kirchaîn burger von ezzelingen, Maîſter Cvͦnrat der Schuͦlmaîſter von ezze- lingen, Maîſter Haînrich der brobſte von vúrndowê
Archiv
Bemerkungen:
Abt Friedrich und der Konvent von Bebenhausen einerseits, und Ulrich von Neidlingen in Gegenwart und mit Zustimmung seiner beiden Söhne Ulrich und Heinrich andererseits, beurkunden, daß sie ihre aufgelaufenen Streitigkeiten an 4 [Bd. 3 S. 383 Z. 17-19] genannte Schiedsleute übertragen und sich verpflichtet hatten, deren Schiedsspruch anzunehmen. Der Spruch der Schiedsleute ist nunmehr ergangen, und die Partner haben ihn angenommen und beschworen, ihn einzuhalten. 1) Das Gericht zu Plieningen sollen beide Parteien zur Hälfte besitzen. Sie können entweder einen gemeinsamen Schultheißen einsetzen, oder jede Partei für ihren Teil einen eigenen. Beide [Schultheißen] sollen dann gemeinsam zu Gericht sitzen und die anfallenden Strafgelder teilen. 2) Das Vorschnittsrecht des Fronhofes [Plieningen] ist so geordnet, daß er jährlich je 1 Tag Vorschnittrecht beim Winterkorn und beim Hafer haben soll. An diesen beiden Tagen wird Ulrich nur diejenigen seiner Äcker schneiden, die früher zu dem genannten Hof gehörten. Vor dem Vorschnitt darf er ohne Einspruch von Abt und Konvent 2 Juchart für Brot oder für Lohn schneiden. 3) Abt und Konvent dürfen von den Besitzungen und Leuten Ulrichs, gleichgültig ob er sie besitzt oder versetzt hat, weder Stall noch Herberge in Anspruch nehmen oder Schnitter und Pflüge fordern, auch keinerlei Dienstleistungen oder Rechte beanspruchen, außer wenn das Gericht es erfordert rᷝ(von dez gerihtes wegen).</i> 4) Die Gemeinde des Dorfes Plieningen zahlt an Ulrich 15 Pfund Haller und erwirbt dafür Anspruch auf den Wald rᷝdaz inehelde.</i> Die Zahlungsfrist läuft vom 29. September 1295 an. Ulrich darf 1 Jahr lang nach Erhalt des Geldes in dem Wald Holz schlagen und abfahren. Danach wird es rᷝrehte gemaînmerche</i> [Allmende] der Plieninger. Erfolgt die Zahlung in Jahresfrist nicht, so gehört der Wald Ulrich und seinen Erben ohne Einspruchsmöglichkeit. Holzt Ulrich den Wald in dieser Jahresfrist nicht ganz ab, so gehört der Rest der Gemeinde. 5) Das rᷝwîſeli,</i> genannt rᷝklenken wîſe,</i> und 5 Juchart (Morgen) [Bd. 3 S. 384 Z. 1-2] näher bezeichneten Ackers sollen Ulrich und seinen Erben gehören. 6) Den Anspruch auf einen Teil des Fronhofs und auf den Zehnten in Plieningen, den der von Neuhausen gekauft hat, gibt Ulrich zu Gunsten des Klosters auf. Ausgenommen bleiben die oben vorbehaltenen Rechte und der oben genannte Zehnte. 7) Beide Vertragspartner verzichten auf Schaden- nd Kostenersatz aus dem Streit sowie auf weitere Ansprache und erklären vor geistlichem oder weltlichem Gericht bereits gegeneinander Erreichtes für nichtig. -- Vgl. Corpus Nr. 1446, 1569, 2188. --
Literatur
WU. 10, 394 ff. Nr. 4728.
Edition
https://tcdh01.uni-trier.de/cgi-bin/iCorpus/CorpusIndex.tcl?hea=tf&for=qfcoraltdu&cnt=qfcoraltdu&xid=CW30596